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19.3.2024 : 6:11 : +0100

Tipps

Totentag in Mexiko

Ein Fest zu Ehren der Toten

Ende Oktober, Anfang November eines jeden Jahres wird in Mexiko einer der wichtigsten Feiertage, der Tag der Toten, gefeiert. Bereits Mitte Oktober fangen die Mexikaner an, dieses große Mexikanische Fest vorzubereiten.

Man muss wissen, dass die Menschen in Mexiko einen ganz anderen Umgang mit dem Tod haben als die Menschen in westlichen Regionen. Während bei uns westlichen Völkern der Tod zum Schlimmsten und Traurigsten gehört, was einem passieren kann, begegnen die Mexikaner ihm mit Ironie. Was bei uns mitunter als makaber gilt, findet man auf Mexiko Reisen als alltäglich wie z.B. eine Schlucht namens Todesschlucht oder eine Straße die gepflasterte Knochenstraße heißt. Der Tod gehört hier zum Leben. Dies wird ganz besonders in den Tagen dieses mexikansiches Fest bemerkbar. Wie bei uns vielleicht zu einer Fußballweltmeisterschaft alles auf Fußball hindeutet, so findet man hier Nützliches und weniger Nützliches als Skelett oder Totenkopf. Skelette und Totenköpfe, die aus Pappmache oder Gips, aber auch aus Zucker hergestellt werden, werden überall in den Schaufenstern ausgestellt. Der altmexikanische Glauben lehrt, dass die Toten alle Jahre im Herbst nach der Ernte, die Lebenden aus dem Jenseits besuchen um mit ihnen ein fröhliches Wiedersehen zu feiern. Mit gutem Essen, Musik und Tanz wird ein großes Fest begangen, das sich in den verschiedenen Regionen unterschiedlich gestaltet. Schon die Azteken gestatteten sogar ihren Feinden ihre Geister zu empfangen.
Der Dia de los Muertos steht ganz im Zeichen die toten Seelen der Verstorbenen zu empfangen, die an diesen Tagen zu ihren Familien zurückkehren. Dabei ist diese mexikanische Tradition ein buntes Volksfest das in mit Blumen geschmückten Straßen und Häusern begangen wird. Leckereien wie das Totenbrot, das nach einem besonderen Mexikanischen Rezept gebacken wird,gibt es nur an den Feiertagen. Konditoreien sind kurz vor dem Fest damit beschäftigt Totenschädel aus Schokolade oder Zucker herzustellen. Oftmals mit den Namen der Toten versehen. 
Gabentische in den Wohnungen werden üppig mit Essen und Geschenken hergerichtet. Zum Teil werden diese Totenaltäre auch an öffentlichen Plätzen aufgestellt, so dass auch Besucher an diesem Fest teilnehmen können. An den reichlich bestückten Totenaltären sollen die Toten für ihre lange Rückreise ins Jenseits wieder Kräfte tanken können und die Geschenke mitnehmen. Zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit werden Fotos der Verstorbenen aufgestellt und mit Kerzen und Weihrauch feierlich ausgeschmückt. Hauseingänge werden mit Laternen ausgeleuchtet. Der Weg vom Haus bis zum Friedhof wird mit mit einem leuchtenden Blumenteppich aus orangenen und gelben Blumen markiert. Die Toten sollen dadurch den Weg zu ihrem Haus leichter finden. Weil angenommen wird, dass die Farben orange und gelb am besten von den Toten erkannt werden, verwendet man dazu eine Tagetesart und Ringelblumen.
Die verstorbenen Kinder, werden in der 1. Nacht erwartet. In der darauffolgenden Nacht werden die erwachsenen Toten empfangen. Anschließend feiert man ein Abschiedsfest mit Musik und Tanz auf den Friedhöfen. Mexikanische Rezepte versprechen traditionelle Speisen, die auf dem Friedhöfen gegessen werden. Wenn um Mitternacht die Toten wieder ins Jenseits zurückkehren ist das Fest zu Ende. Der Dia de Muertos wurde im Jahr 2003 von der UNESCO aufgenommen in die Liste in der unter anderem die immateriellen Meisterwerke der Menschheit verewigt werden. Leider befürchtet man, dass dieses mexikanische Fest auf das Niveau eines kommerziell ausgerichteten Brauches zu sinken droht wie der des Halloween aus Amerika, das mit diesem Glaubensfest nichts gemein hat.