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19.4.2024 : 9:02 : +0200

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Emos - Neue Jugendbewegung in Mexiko

Die momentan pulsierende Bewegung der Emos in Mexiko findet ihren Ursprung in der Washingtoner Hardcore/Punk-Bewegung der 80er Jahre. Diese Subgruppierung der Punkbewegung wollte sich gegen die vorherrschende Härte und das Machowesen der Hardcore-Musikrichtung auflehnen und den Fokus mehr auf Gefühl, mehr Emotion legen.
"Emo" war zunächst ein Musiksubgenre, in welchen Bands, wie Rites of Spring, Embrace Falling Forward und Fugazi ihre Gefühle und ihren Schmerz in die Welt hinaus schrieen.
Ende der 90er Jahre hat sich der "Screamo-Musikstil" mit Popelementen vermischt und neue Bands wie Senses Fail und Siverstein heraus gebracht.

emo

Im Laufe der Zeit hat sich dieser Musiktrend auch auf Aussehen, Kleidung und Lebensstill ausgeweitet und sich über die ganze USA verbreitet. Der Modestil wurde im Lauf der Zeit verändert, mit anderen Moderichtungen vermischt und länderübergreifend manifestiert. Somit ist es heute sehr einfach, einen Emo sofort zu erkennen. Typisch stilistische Merkmale sind zum Beispiel schwarze Ponyfrisuren, Röhrenjeans, Piercings, dunkel geschminkte Augen, Anstecknadeln und Schwitzbänder.

kill emo

 

In den letzten Jahren hat sich diese Bewegung auch nach Mexiko ausgeweitet und erlebt momentan einen unglaublichen Hype. Jedoch ist durch diese Bewegung ein immenses Konfliktpotential entstanden und es wurde zum politischen Thema.
Die konservative Bevölkerung Mexikos und andere Jugendgruppierungen kommen mit dem Emotrend nicht zurecht und starten regelrechte Hetzjagden auf die melancholischen Jugendlichen.

Ein zusätzliches Konfliktpotential ist daraus entstanden, dass sich die sowieso schon diskriminierte Schwulenbewegung in der Emoszene Anschluss gefunden und sich vermischt hat.

Sogar Jugendbewegungen aus anderen Subgruppen wie der  Gothic- oder Punkszene attackieren Emos, da sie angeblich ihren Stil kopieren und somit den Gothics ein falsches Image auferlegen.

So ist es nun mehrfach zu handgreiflichen Auseinandersetzungen und Demonstrationen gekommen. Im Internet werden tausende Anti-Emos Gruppen gegründet und Anti-Emos Filme publiziert. Nach dem Motto "Töte einen Emo" entsteht im Web ein Hass und Gewaltpotential, das dann auch in der Realität wie bei Demonstrationen in Mexiko Stadt und anderen großen Städten ausgetragen wird.

Im Centro Historico in Mexiko Stadt machte sich eine Gruppe von ca. 900 Jugendlichen sogar schon auf Emo-Jagd. Dabei verprügelten sie jeden Jugendlichen, der wie ein Emo aussieht. Die Polizei ist machtlos und überfordert und die Mexikansiche Regierung ist nun bemüht diese Konflikte durch ein gemeinsames Treffen zu beheben.

Auch in Europa wächst die Emo Community stetig und wird schon in den Medien u.a. im Spiegel diskutiert und dargestellt.

Video - Bericht über Emos

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