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19.3.2024 : 3:30 : +0100

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Berühmte mexikanische Filme

Das mexikanische Kino hatte seine Blütezeit in den 30ern bis 50er Jahren. In dieser frühen Phase bediente die mexikanische Filmindustrie ihr Publikum mit  gängigen Mexiko- Klischees. Rancheros mit Sombreros und Banditen buhlten meist um die Liebe von Dorfschönheiten. Untermalt wurden diese Filme von Mariachi-Musik einer ordentlicher Portion Brügelleien und viel Liebe und Gefühl.
Vergleichbar sind diese frühen Filmerzeugnisse mit den deutschen Heimatfilmen der 50er Jahre.

"Alla en el Rancho Grande" von Fernando de Fuentes aus dem Jahr 1936 war einer der erfolgreichsten Filmen für das lateinamerikanische Publikum.
In diesem Klassiker geht es um  die angeknackste Freundschaft von Felipe und Martin, als sich der Haciendabesitzer Felipe in die Ranchero-Schönheit Crucita verliebt.

Weitere berühmte Filme díeser Epoche sind (1940), Maria Candelaria,  (1943), Ensayo de un crimen (1955) und Nazarín (1958).

In den 50er Jahren eroberten allerdings die Hollywoodproduktionen auch den mexikanischen Markt und beendeten die "Epoca de Oro", die goldene Phase des mexikanischen Films.


Erst in den 90er Jahren hatte der mexikanische Film eine Art Comeback, als Schauspieler wie Salma Hayek und Regisseure wie  Robert Rodriguez: mit Filmen, wie "Desperado" (1995) und "Frida" ins Rampenlicht rückten. Mexiko wurde auch immer mehr zum Thema für Hollywood-Produktionen.
Grenzkonflikte, Drogengeschichten, Verbrecherverfolgungen  werden in Filmen wie Traffic (1999) und "From dusk till dawn" (1996)  thematisiert.

Seit  den 90er Jahren hat sich auch ein sozialkritisches Kino in Mexiko entwickelt.
Tabu-Themen wie Aids, Armut, Korruption und Klassenunterschiede finden in Filmen, wie Danzón (1991), Sólo con tu pareja (1991) und Amarte te Duelle (2002) Verwendung.

Besonderen Erfolg hatten die zwei mexikanischen Regisseure Alejandro González Iñárritu und Alfonso Cuaron mit Kultfilmen "Y tu mama tambien" und "Amores Perros".

Im  Roadmovie "Y tu Mama tambien" geht es um die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Tenoch (Diego Luna) und Julio (Gael Garcia Bernal) und Luisa (Maribel Verdú) die sich zusammen auf eine Reise durch Mexiko machen, viel Marihuana rauchen und freizügig mit Sex umgehen. Dieser Film brilliert von einer unwiderstehliche Natürlichkeit, Witz und Tragik zugleich; und wurde so zu einem Meisterwerk der Filmkunst.

In "Amores Perros"  griff Alejandro González Iñárritu das Zusammenspiel von Liebe, Hass, Tod und Hoffnung in der 23-Millionenmetropole Mexiko Stadt auf.

Er verknüpft auf seine einzigartige Weise mehrere zunächst unabhängige Geschichten zu einer Gesamthandlung.

Klassenunterschiede, Gewalt, Kriminalität und Liebe verknüpfen die verschiedenen Charaktere in einem rasanten Handlungsverlauf.

Der Film wurde für den Oskar und den Golden Globes als bester Film nominiert und räumte in den Filmfestspielen von Cannes 2 goldenen Palmen ab und erhielt 35 weitere internationale Filmpreise.

"Amores Perros" scheint der erste Klassiker des neuen Jahrzehnts zu sein, mit Szenen, die wahrscheinlich in die Geschichte eingehen werden.?
New York Times

Weitere berühmte Werke Alejandro González Iñárritus sind die Filme "21 Gramms" und "Babel", die eine ähnliche  Handlungsstruktur wie Amores Perros aufweisen. Babel mit Brad Pitt, Cate Blanchett und Gael García Bernal in den  Hauptrollen wurde 2007 für sieben Oskars nominiert.

Amores Perros ist auch das Filmdebüt des mexikanischen Superstars und Frauenschwarms  Gael Garcia Bernal.
Der nur 1,68 große Mexikaner ist mittlerweile in Hollywood angekommen und hat mit seinen 29 Jahren eine beachtliche Filmkarriere hingelegt. Filme, wie Amores Perros, Y Tu Mamá También ? Lust for Life,  Die Reise des jungen Che, La mala educación, Dreaming of Julia und der Oskarprämierte Film Babel rückten den Mexikaner ins Rampenlicht der Filmindustrie.
Soziales Engagement zeigt Garcia als  Botschafter der Entwicklungshilfsorganisation Oxfam und durch besonderen Einsatz im Projekt  Make Trade Fair.

Zu den letzten mexikanischen Filmwerken gehört auch der mit 3 Oskar prämierte Fantasy-Horror "Pans Labyrinth" von Guillermo Del Toro.
Der in  Mexiko, Spanien und USA produzierte Film taucht in ein mystisches dunkles Spanien der 40er Jahre ein.